In seiner Eröffnungsrede ging IV-Wien-Präsident Christian C. Pochtler auf die strategischen Herausforderungen angesichts der aktuellen globalen Entwicklungen ein.
WIENER STRATEGIEFORUM: „SYSTEMBRUCH STATT WENDE“

In den vergangenen Jahren sei das Wort „Zeitenwende“ überstrapaziert worden, so Pochtler, der aber betonte, dass man derzeit eben keine Wende im Sinne eines geordneten Schwenks in eine neue Richtung erlebe, sondern „einen Systembruch, ja vielleicht sogar einen Systemabbruch“. Die alte Ordnung sei, egal wie man diese bewertet habe, jedenfalls zerstört; Vergangenheit. Eine neue Ordnung sei allerdings noch nicht einmal in Konturen sichtbar. Vor allem die Politik der neuen US-Administration werfe alte Wahrheiten über den Haufen. „Was machen gute Strategen in solchen Zeiten?“, fragte Pochtler, um selbst eine Antwort zu liefern: „Sie schaffen sich zahlreiche und neue Optionen und versuchen für sich und potenzielle Partner, neue Markt- und Zusammenarbeitsregeln aufzustellen.“ Europa sei zum größten Teil „aufgewacht“ und sortiere sich derzeit neu. Unsicher sei er sich, so Pochtler, ob auch die heimische Politik die Bedeutung des aktuellen Systembruchs bereits verinnerlicht habe. Auch hierzulande wäre es gerade jetzt hoch an der Zeit, zu den Tugenden der sozialen Marktwirtschaft – freies Unternehmertum und mehr Eigenverantwortung – zurückzukehren. Und in den USA? Hier zitierte Pochtler am Ende seines Impulses Winston Churchill: „Die Amerikaner werden immer das Richtige tun – nachdem sie alles andere versucht haben.“
