Lohnerhöhung liegt in zweiter Jahreshälfte um 4,2 Prozent – Ausgangslage für das Folgejahr damit nachhaltig höher
Angesichts der Kontroverse um die Lohnerhöhung bei der Wirtschaftskammer (WKÖ) kritisierte der Präsident der Industriellenvereinigung (IV) Wien, Christian C. Pochtler, den jetzt gefundenen Modus: „Die Reduktion ist eher eine Mogelpackung: Denn in der zweiten Jahreshälfte werden die Gehälter dann sehr wohl um 4,2 Prozent erhöht. Diese Lohnerhöhung steigert somit alle Gehälter nachhaltig und bedeutet für das folgende Jahr eine entsprechend deutlich höhere Ausgangsbasis. Das ist im langfristigen Ergebnis etwas vollkommen anderes, als das Statement des WKÖ-Präsidenten hätte vermuten lassen.“ Im Sinne eines „Durchbrechens der Lohn-Preis-Spirale in Österreich“ gehe dies „vollkommen am Ziel vorbei“, so Pochtler. Er glaube daher nicht, dass der gefundene Anpassungsmodus in zwei Schritten „den Unmut und das Unverständnis vieler Unternehmen“ besonders mildern werde, „eher im Gegenteil“, wie der Präsident weiter ausführte, denn immerhin seien es eben ja die Unternehmen, die ohne einer Möglichkeit sich zu wehren, diese Kosten tragen müssen. „Jeder, der der Realität ungeschminkt ins Auge blickt, weiß: Wir alle müssen derzeit und in den kommenden Jahren den Gürtel ein bisschen enger schnallen.“ Daher habe man sich hier gerade von der WKÖ als gesetzliche Arbeitgebervertretung auch einen Beitrag zur Entlastung und nicht weitere Belastungen erwartet, so Pochtler.


