„Das stetig wiederkehrende Schüren einer negativen Stimmung gegenüber Kapitalmarkt, heimischen Unternehmen und ihrer Dividendenpolitik schadet Beschäftigung und Wohlstand in unserem Land“, betont der Wirtschaftspolitische Koordinator in der Industriellenvereinigung (IV), Dr. Clemens Wallner, am heutigen Montag anlässlich aktueller Aussagen der Arbeiterkammer über Ausschüttungsquoten bei Unternehmen in Österreich. „Weniger Ideologie und dafür mehr Sachlichkeit und Praxisnähe wären die bessere Herangehensweise bei finanz- und wirtschaftspolitischen Diskussionen“, erklärte Wallner. So würden Studien belegen, dass die Ausschüttungsquoten bei ATX-Unternehmen seit Jahren konstant bei 35 bis 40 Prozent liegen. Konzerninterne Ausschüttungen stünden weiterhin in Unternehmen für Investitionen zur Verfügung und könnten nicht – wie von der Arbeiterkammer fälschlicherweise angenommen – den Investoren zugerechnet werden.
Eine höhere Investitionstätigkeit anstelle von Ausschüttungen zu fordern, ginge in die falsche Richtung. „Grundsätzlich schafft eine konstante Dividendenpolitik der Unternehmen eine Vertrauensbasis zwischen Eigentümern und Investoren. Damit wird das entsprechende Kapital zur Verfügung gestellt, um wichtige Zukunftsinvestitionen, etwa im Klimaschutzbereich, zu tätigen. Investitionen sind Treiber für den Erfolg österreichischer Unternehmen auf internationalen Märkten und damit wesentlich, um Arbeitsplätze von morgen zu sichern bzw. zu schaffen“, so Wallner. Besser wäre es, darüber zu diskutieren, wie man die Betriebe und ihre Beschäftigten im international rauer werdenden Wettbewerb unterstützen kann.
Die reflexartige Kritik an der in Aussicht gestellten Entlastung der Unternehmen sei angesichts der massiven Belastung bei Steuern und Abgaben für Betriebe in Österreich nicht nachvollziehbar. „Die Entlastung bei der Körperschaftsteuer ist lediglich ein Nachziehen auf europäisches Durchschnittsniveau. Insbesondere in konjunkturell schwierigen Zeiten wäre das genau das richtige Signal für Wachstum und Beschäftigung in Österreich“, so Wallner. In die völlig falsche Richtung würden hingegen altbekannte Rufe nach neuen und höheren Steuern gehen. Im Gegenteil: „Wer höhere Löhne und Gehälter fordert, der müsste auch eine Senkung der Körperschaftsteuer fordern. Denn jeder Euro, um den die Körperschaftsteuer gesenkt wird, fließt zu 50 bis 75 Prozent in eine Erhöhung der Lohnsumme, wie empirische Studien zeigen“, betonte Wallner abschließend.