83 Prozent der Befragten sehen, dass Infrastruktur einen sehr hohen Stellenwert zur Aufrechterhaltung des gesellschaftlichen Alltags hat. Die Studie zeigt darüber hinaus sehr deutlich, dass den meisten Österreicherinnen und Österreichern auch durchaus bewusst ist, wie wichtig die Infrastruktur ist, wenn es um die Frage des Gelingens der Energiewende geht. Im Hinblick auf die Zukunft des Standortes Österreich erachten 90 Prozent der Befragten die Modernisierung der Infrastruktur für wichtig bzw. sehr wichtig.
Zukunftsfitte Infrastruktur entscheidend für Energiewende
„Eine zukunftstaugliche Infrastruktur ist der Schlüssel zur Erreichung unserer Klimaziele, dies sehen auch 85 Prozent der Befragten so. Leider sind langwierige Genehmigungsverfahren nach wie vor Hemmschuh für einen raschen Ausbau. Dabei wünschen sich über 75 Prozent der Befragten deutlich schnellere Genehmigungsverfahren. Das bedeutet: Wir müssen rasch in die Gänge kommen, denn es geht um einen sicheren und zukunftsfitten Standort – heute und für die Zukunft“, sagt Christoph Neumayer, Generalsekretär der IV.
Weitere Ergebnisse der Studie:
„In der Erhebung wurde das Thema Geschwindigkeit der Umsetzung der Energiewende bzw. das von Infrastrukturprojekten abgefragt. Auch die Befragten sind der Meinung, dass hier an Geschwindigkeit gewonnen werden muss. Die Beschleunigung der Genehmigungsverfahren ist das Gebot der Stunde. Nur mit den neu zu schaffenden Kapazitäten in den Bereichen Netz, Speicher, erneuerbare Produktion, Reserven und moderne Technologie können wir die sichere Energiewende realisieren sowie Instrumente zur Leistbarkeit einsetzen. Jeder Tag, an dem wir kein Infrastrukturprojekt umsetzen können, ist ein verlorener für die Energiewende, erhöht die Risiken der Versorgungsicherheit und schafft weitere ökonomische Unsicherheit“, sagt Gerhard Christiner, Vorstand des überregionalen Stromtransporteurs Austrian Power Grid.
Öffentliche Verkehrsmittel übernehmen tragende Rolle bezüglich Klimaziele
Seit 2018 sind die ÖBB mit 100 Prozent grünem Bahnstrom unterwegs. Allein die ÖBB sparen jedes Jahr über 4 Mio. Tonnen CO2 ein. Über 95 Prozent der Verkehrsleistung werden im Netz der ÖBB bereits elektrisch erbracht. Gleichzeitig sind die ÖBB das Rückgrat des österreichweiten öffentlichen Verkehrs mit hunderttausenden Fahrgästen täglich. Das und noch viel mehr machen die ÖBB zu einem der größten Klimaschutzunternehmen Österreichs.
Über 80 Prozent der Befragten sehen daher im Ausbau und der Modernisierung der öffentlichen Verkehrs- bzw. der Bahninfrastruktur einen Schlüssel für die Zukunftssicherheit Österreichs. Ebenso viele merken an, dass öffentliche Verkehrsmittel noch nicht in ausreichendem Umfang verfügbar sind. Rund zwei Drittel der Österreicherinnen und Österreicher wünschen sich daher eine stärkere Rolle des öffentlichen Verkehrs und weitere Investitionen. Weiters sind auch die Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer bereit einen persönlichen Beitrag zu leisten: So können sich 52 Prozent vorstellen z.B. auf Kurzstreckenflüge zu verzichten, 41 Prozent mehr Öffis zu verwenden, 35 Prozent würden Langstreckenflüge vermeiden und 34 Prozent, statt mit dem Flugzeug mit der Bahn in den Urlaub zu fahren.
ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä: „Ich möchte heute am Beispiel der ÖBB aufzeigen, dass wir trotz der zahlreichen Krisen auch zuversichtlich in die Zukunft blicken können. Die Energiewende und das Erreichen der Klimaziele sind möglich und die Menschen sind auch mehrheitlich bereit diesen Weg mitzugehen. Klar, es ist noch viel zu tun, aber die ersten Schritte sind gemacht und die Richtung stimmt. Wahrscheinlich müssen wir alle gemeinsam noch schneller werden. Die Bahn ist das Verkehrsmittel der Zukunft. Denn jeder Reisende in der Bahn ist einer weniger im PKW oder Flugzeug. Und das ist gut für das Klima und gut für die Menschen.“
Wirtschaftsstandort braucht leistungsfähige Autobahnen UND nachhaltige Mobilität
Im Zusammenhang mit infrastruktureller Zukunftssicherheit erachten fast dreiviertel (73 Prozent) der Befragten auch die regelmäßige Modernisierung des Straßennetzes als wichtig oder sehr wichtig. An straßenseitigen Maßnahmen, die als Verbesserung der Infrastruktur befürwortet werden, spricht sich ein Drittel für eine bessere Vernetzung des öffentlichen Verkehrs mit der Straße aus – etwa durch Park&Ride oder Park&Drive. Mehr als die Hälfte begrüßt den Ausbau von E-Ladeinfrastruktur als wichtigen Faktor für Mobilität und Energieversorgung. „Die Umfrageergebnisse sind eine Bestätigung für den Kurs der ASFINAG. Ein leistungsfähiges und verkehrssicheres Straßennetz ist so unabdingbar für den Wirtschaftsstandort, wie es Ressourcenschonung und eine Veränderung des Mobilitätsverhaltens im Hinblick auf die Klimaziele sind. Zielgerichtete Investitionen und das Vermeiden, Verlagern und Verbessern des Verkehrs ergänzen sich daher im strategischen Programm der ASFINAG“, sagt Hartwig Hufnagl, Vorstand der ASFINAG. Das Ziel des Unternehmens sei es, zukunftsfähige Infrastruktur und Nachhaltigkeit auf einen Nenner zu bringen. So investiert die ASFINAG bis 2027 mehr als sieben Milliarden Euro in die Autobahnen und Schnellstraßen. Davon fließen 4,4 Milliarden Euro in die Erhaltung des bestehenden Netzes, wohin sich der finanzielle Schwerpunkt in den kommenden Jahren immer mehr verschieben wird.
Mehr nachhaltige Mobilität: Durch ein bereits jetzt flächendeckendes und künftig immer breiteres Angebot an E-Ladeinfrastruktur ermöglicht die ASFINAG ihren Kundinnen und Kunden, auf dem Netz CO2 neutral unterwegs zu sein. Die langfristige Strategie des Unternehmens zielt auf immer mehr Schnittstellen von Individualverkehr und öffentlichem Verkehr (ÖV) als mögliche Umstiegspunkte ab. Und mit dem Bau von immer mehr Pendlerinnen- und Pendlerparkplätzen an Autobahnen wird die Bildung von Fahrgemeinschaften erleichtert – ein höherer Besetzungsgrad im Auto ist ein wichtiger Baustein für nachhaltigere Mobilität und weniger Stau.
Die Studienergebnisse im Detail finden Sie hier: https://bit.ly/3eLIlvW