Das lang erwartete EU-Mercosur-Abkommen steht in dieser Woche womöglich vor einer entscheidenden Phase, bei Gesprächen im Rahmen des Mercosur-Gipfels könnte es zu einer Einigung kommen. Vor dem Hintergrund der aktuellen konjunkturellen Schwäche Österreichs und Europas ist es umso wichtiger nun rasch zu einem Abschluss zu gelangen. „Europa muss auch in Anbetracht der „America First“ Ankündigungen von Donald Trump, der aktuellen europäischen Konjunkturschwäche und der geopolitisch volatilen Situation in vielen Regionen seine eigene proaktive Handelspolitik mehr denn je weiter forcieren, Märkte öffnen und seine Handelspartner diversifizieren. Faire, gut gemachte Handelsabkommen, wie das mit der Mercosur-Region, sind ein notwendiger Schritt, um verlässliche Partnerschaften zu stärken und globale Chancen für ein selbstbewussteres Europa zu nutzen“, betont IV-Generalsekretär Christoph Neumayer.
Das EU-Mercosur-Abkommen, das seit über zwei Jahrzehnten verhandelt wurde, soll eine der größten Freihandelszonen der Welt schaffen. Das Abkommen würde 91 Prozent der Zölle auf europäische Exporte in die Region abbauen und könnte laut EU-Kommission jährliche Einsparungen von 4 Milliarden Euro für EU-Unternehmen bringen. Für Österreich bedeutet dies Potenziale für Wachstum und Beschäftigung, denn bereits heute sichern die Wirtschaftsbeziehungen mit Mercosur über 32.000 Arbeitsplätze hierzulande.
„Für unsere exportorientierte Industrie ist der Abbau von Handelshemmnissen und die Stärkung von Kooperationen, gerade in dieser schwierigen Phase unerlässlich. Die heimische Industrie braucht dringend neue Impulse aus der Exportwirtschaft“, unterstreicht Neumayer. Darüber hinaus bietet die Mercosur-Region strategische Chancen für die grüne Transformation Europas: Rohstoffe und seltene Erden aus der Region sind entscheidend für die Energiewende. „Eine rasche Umsetzung des Abkommens wäre nicht nur ein starkes Signal für internationale Zusammenarbeit, sondern auch ein wichtiger Schritt, um Österreich und Europa wirtschaftlich und ökologisch wieder auf die Beine zu helfen“, so Neumayer abschließend.