Der Erfolg Österreichs auf internationalen Märkten ist Basis für den Wohlstand unseres Landes: Mehr als ein Drittel der in Österreich hergestellten Waren und Dienstleistungen wird im Ausland verkauft, jeder vierte Steuer-Euro hängt von der Exportwirtschaft ab: „Faire Handelsabkommen mit Partnern in aller Welt sind seit jeher ein wesentliches Standbein unserer Industrie. Angesichts der angespannten geopolitischen Lage sollten wir uns folglich nicht vor neuen Partnern verschließen, sondern vielmehr Chancen nutzen und anderen die Hand reichen, um nicht gegenüber anderen weiter ins Hintertreffen zu geraten", so Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung (IV), angesichts der aktuellen Diskussion rund um das Handelsabkommen mit den Mercosur-Staaten.
Der Handelspakt mit Südamerika bietet, anders als von vielen Seiten behauptet, ein einmaliges Momentum für Menschen in unserem Land durch neue Arbeitsplätze und mehr Wettbewerbsfähigkeit sowie den Schutz von Klima und Umwelt. „In Österreich sichert der Handel mit der Mercosur-Region bereits heute 32.000 Arbeitsplätze. Durch das Abkommen könnten europäische Exporte nach Mercosur im Laufe von rund zehn Jahren um bis zu zwei Drittel steigen. Daher sollten wir heute nicht auf kurzsichtige Einzelinteressen achten, sondern viel mehr auf die Möglichkeiten für morgen blicken. Wir appellieren daher angesichts neuer Entwicklungen an die österreichischen Entscheidungsträgerinnen und -träger ihre Blockadehaltung aufzuheben und sich auf europäischer Ebene für eine Stärkung der Handelsbeziehungen einzusetzen“, so Knill im Vorfeld des informellen EU-Handelsministerrates.
In der aktuellen Diskussion rund um das Abkommen wird oft nicht ausreichender Klimaschutz kritisiert. Fakt ist jedoch, dass sich beide Handelspartner im aktuell vorliegenden Abkommen klar zum Pariser Klimaübereinkommen sowie zum nachhaltigen Wirtschaften bekennen. „Gerade durch den Wechsel an Brasiliens Staatsspitze ergeben sich neue Perspektiven für den Schutz von Klima und Umwelt und somit auch ein Momentum für die europäische Union, Werte und Standards zu exportieren, um so aktiv zum Schutz des Regenwaldes beizutragen“, so Knill abschließend.