Dicht verbaute Städte erfordern als Produktionsstandorte eine höhere Sensibilität im Umgang mit Lärm, Luftverschmutzung, Verkehr und der Wohnbevölkerung. In dicht verbauten Städten steigen auch die Kosten für Boden und setzen die Produktionsstandorte zusätzlich unter Druck. Hinzu kommt die Konkurrenz aus Fernost, die nicht mehr nur den Billiglohnsektor betrifft. Das Ergebnis ist die Gefahr einer De-Industrialisierung der Städte, die auch eine Gefahr für die Beschäftigung darstellt.
Die produzierende Industrie ist immer stärker vernetzt, sie reicht von der handwerklichen Produktion bis weit in alle Dienstleistungsbereiche hinein. Die Diversität in der Produktion, verbunden mit hervorragender Forschung und Entwicklung, hat Widerstandskraft bewiesen – zuletzt auch in der Finanzkrise. Moderne Produktionsbetriebe müssen künftig nicht mehr Teil des Klimaproblems sein, sondern Teil der Lösung.
Wien ist und bleibt eine produzierende Großstadt. Der produzierende Sektor wird in der gesamten Wertschöpfung im Raum Wien auch zukünftig einen wichtigen Platz einnehmen, denn er ist seinerseits ein Magnet für neue und innovative Unternehmen.
Die Zukunft der Industrie liegt in kreislauforientierten, hochtechnologischen und maßgeschneiderten Produkt- und Prozesslösungen mit möglichst kurzen Lieferwegen. Innovationen in der Produktion benötigen die Nähe zu hochwertigen Dienstleistungen sowie exzellenter Forschung und Entwicklung. Durch das umfassende Angebot an hochqualifizierten Arbeitskräften und einer hervorragenden Infrastruktur am Standort liegt die Produktion in der Wirtschafts- und Innovationsregion Wien genau richtig. Wien bietet auch für das Zusammenspiel von Unternehmen mit Forschung und der Stadtverwaltung beste Voraussetzungen. Mit dem Fachkonzept „Produktive Stadt“ hält Wien bewusst reservierte Flächen für die produzierenden Betriebe bereit und entwickelt diese auch qualitativ weiter.