„Österreich hat es erfreulicherweise geschafft, seine gute Positionierung im Europäischen Innovationsranking zu stärken und muss nun die Chance ergreifen, weiter in die europäische Spitzengruppe vorzustoßen“, fasste Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), die positiven Ergebnisse des diesjährigen European Innovation Scoreboards (EIS) zusammen. Nach dem 8. Platz im Vorjahr nimmt Österreich im diesjährigen Innovationsranking den 6. Platz in den EU-27 ein und führt damit die Gruppe der „Strong Innovators“ an. In der Detailauswertung zeigt sich erneut der bedeutende Beitrag der Industrie am positiven Gesamtergebnis, so Neumayer, der dabei insbesondere auf die Frontrunnerposition Österreichs bei den privaten F&E-Ausgaben oder den Anmeldungen von Schutzrechten für geistiges Eigentum verwies. „Österreich gehört seit vielen Jahren zu den Europäischen Innovationsstandorten, die sich durch eine überdurchschnittliche Performance auszeichnen. Dennoch haben wir es bislang nicht geschafft, zu den Top-Technologieperformern vorzustoßen, diese sind jetzt aber in Reichweite. Wir müssen diese Chance unbedingt nutzen und Österreich in die Pole Position bringen“, so Neumayer. Dass dies kein einfacher Weg sein wird, zeigt ein Blick auf die Verbesserungsdynamik: „Der Sprung in die Spitzengruppe wird kein Selbstläufer. Wir werden an vielen Schrauben gleichzeitig drehen müssen, um die langjährige Zielsetzung „Innovation Leader“, die auch in der FTI-Strategie der Bundesregierung verankert ist, auch tatsächlich zu erreichen“, betonte der IV-Generalsekretär.
Schlüsseltechnologien stärken – in europäischen und internationalen Initiativen aktiv sein
Besonders im Fokus für die Industrie steht dabei der Ausbau von Technologiekompetenz in Schlüsseltechnologien – von der Mikroelektronik, Künstlichen Intelligenz, Quantentechnologie, Robotik, Nanotechnologie und Materialien über Energietechnologien und Life Sciences bis zu Technologien für die Anwendung im Weltraum. „Diese Technologiefelder werden unser aller Leben in den nächsten Jahren und Jahrzehnten maßgeblich beeinflussen. Wir müssen uns daher schon heute gut aufstellen, um auf Augenhöhe mit den Top-Performern mitspielen zu können. Denn wer die Technologie hat, bestimmt die Zukunft!“, so Neumayer weiter. Gerade auch im Wettlauf um Technologieführerschaft sei die aktive und konsequente Beteiligung Österreichs an europäischen und internationalen Initiativen in den Bereichen Mikroelektronik & Halbleiter, Weltraum, Quanten, Künstliche Intelligenz und Daten erforderlich
Talente fördern – Wissenschafts- & Technologieskepsis bekämpfen
Forschung, Technologie und Innovation sind ganz besonders auf Talente angewiesen. Die stärkere Begeisterung der Jugend aber auch der Gesellschaft für Wissenschaft und Technologie zählt für die IV daher zu den Kernherausforderungen der nächsten Jahre. „Nur wenn wir die Menschen auf dem Weg in die Zukunft mitnehmen und klarmachen, welche Bedeutung Innovation für uns alle hat, werden wir nachhaltig zum führenden Technologiestandort aufsteigen können. Weit verbreitete Wissenschafts- und Technologieskepsis auf der einen Seite und eine „Mission Innovation Leader“ ist ein Spannungsbogen, den wir nicht lange halten können. Gegenmaßnahmen sind daher dringend erforderlich“, so Neumayer. Die kürzlich unter Federführung des BMBWF und in Kooperation mit der IV gestartete Initiative „MINT-Regionen“ setzt genau hier an. In regionalen Clustern sollen maßgeschneiderte und begeisternde Forschungs- und Technologieerlebnisse vom Kindergarten bis zur Matura entstehen. Dadurch soll künftig kein Innovationstalent mehr verloren gehen und gleichzeitig die Wissenschafts- und Technologieskepsis abgebaut werden.