Forschung, Technologie & Innovation

Industrie fordert verstärkte FTI-Investitionen zur Sicherung von Österreichs Wettbewerbsfähigkeit

IV-Präsident Knill: 4 %-Forschungsquote bis 2030 - Entlastung der Unternehmen - Ausbau des „Fonds Zukunft Österreich“

13.9.2024

Österreich hat sich in den letzten Jahren in der Gruppe der europäischen „Strong Innovators“ etabliert. Das in der österreichischen „FTI-Strategie 2030“ formulierte Ziel, zur Spitzengruppe der „Innovation Leaders“ (Dänemark, Schweden, Finnland, Niederlande) aufzuschließen, wurde jedoch noch nicht erreicht. „Dennoch gilt Österreich heute noch als ausgezeichneter FTI-Standort, mit einer sehr guten Entwicklung in den vergangenen Jahren, diese Position gilt es nun weiter zu stärken und auszubauen, um Österreichs globale Wettbewerbsfähigkeit zu sichern“, so Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung im Rahmen einer Diskussion der ersten Technology Talks Austria in Wien. Es brauche daher eine gezielte Stärkung der FTI-Politik. „In einem Umfeld von steigenden Produktionskosten, Fachkräftemangel und geopolitischen Unsicherheiten wird es immer wichtiger, in Schlüsseltechnologien wie Künstliche Intelligenz, Robotik, Mikroelektronik und Biotechnologien zu investieren. Nur so kann Österreich als Innovationsstandort gestärkt werden und mit dem globalen Technologiewettbewerb Schritt halten“, betont Knill.

„Ziel ist es, die Forschungsquote Österreichs auf 4 % bis 2030 zu steigern, denn der Druck aus anderen Regionen der Welt verschärft sich rasant. Die Dringlichkeit in Innovation zu investieren, um Europas Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, wird auch schonungslos im diese Woche veröffentlichten Draghi-Bericht aufgezeigt. Auf Europäischer Ebene braucht es ein starkes nächstes EU-Forschungsrahmenprogramm mit mindestens 200 Milliarden Euro. In Österreich braucht es eine deutliche Erhöhung der FTI-Budgets um mindestens 10 % pro Jahr sowie ein investitionsfreundliches Umfeld, das Bürokratie abbaut, Unternehmen entlastet und Innovationspotenziale fördert“, fordert der IV-Präsident. Auch der „Fonds Zukunft Österreich“ spielt dabei eine entscheidende Rolle und sollte nach 2025 verlängert und auf 200 Millionen Euro pro Jahr aufgestockt werden, um strategische Projekte weiter voranzutreiben.

„Wir können positiv auf die letzten Jahre zurückblicken. Es konnte FTI-politisch einiges erreicht werden, wie die FTI-Strategie, das Forschungsfinanzierungsgesetz und der Start der Technologie- und Transformationsoffensive, um nur einige Beispiele zu nennen. Darauf dürfen wir uns aber nicht ausruhen“, appellierte Knill bei den Tech Talks '24. „Es ist ganz wichtig, dass wir an einem Strang ziehen und uns für einen Fokus auf Forschung, Entwicklung und Innovation auch für die kommende Legislaturperiode einsetzen. Damit FTI in den kommenden Jahren einen hohen Stellenwert hat - für die Sicherung unseres Wohlstands und unserer Resilienz - für Österreich und ein starkes Europa!“, so Knill abschließend.