IV-GS Neumayer: Zweites EU-Großprojekt, an dem heimische Unternehmen mitwirken – Aktive Teilnahme Österreichs an europäischen Zukunftskonsortien entscheidend
„Österreich hat sich heute einen Platz am Tisch der großen Technologienationen im Bereich Mikroelektronik gesichert“, betonte der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Christoph Neumayer, zum Start des europäischen Großprojektes IPCEI (Important Projects of Common European Interest) Mikroelektronik in Österreich am heutigen Dienstag. Mit IPCEIs werden transeuropäische Konsortien aufgebaut, die technologische Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft auf den Weg bringen sollen. Insgesamt 32 Partner aus Frankreich, Italien, Deutschland, Österreich sowie Großbritannien engagieren sich beim IPCEI Mikroelektronik, darunter drei Technologie-Frontrunner aus Österreich. Im Zentrum steht die Entwicklung von energieeffizienten Chips, Leistungshalbleitern und Leistungselektronik. Durch zahlreiche Kooperationen können durch Spillover-Effekte, d.h. Abstrahleffekte, auch weitere Wirtschaftsbereiche von dem Projekt profitieren.
Schlüssel für energieeffiziente Zukunft und mehr technologische Souveränität
IPCEI Mikroelektronik wurde auf Europäischer Ebene bereits Ende 2018 gestartet. Durch die gemeinsame Initiative der österreichischen Bundesregierung und heimischen Schlüsselunternehmen ist es gelungen, an das Projekt erfolgreich anzudocken. „Wir sind gewissermaßen auf einen fahrenden Technologiezug aufgesprungen und haben nun die Möglichkeit, an dem paneuropäische Großprojekt zum Thema Mikroelektronik mitzuwirken“, so der IV-Generalsekretär. Gerade hier nicht den Anschluss zu verlieren, ist von allergrößter Bedeutung – für die Industrie aber auch für die Gesellschaft. Mikroelektronik ist heute in unserer modernen Welt allgegenwärtig. Vom autonomen Fahren über Industrie 4.0 bis hin zum Smart Home: Mikroelektronik ist der steuernde Kern, ohne den nichts mehr geht. Zudem ist sie ein Schlüssel für eine energieeffiziente Zukunft und für mehr technologische Souveränität, um im globalen Kontext Wettbewerbsfähigkeit zu schaffen. „Den weltweiten Wettbewerb kann nicht jedes EU-Land im Alleingang gewinnen, dies kann nur im europäischen Zusammenspiel gelingen“, so Neumayer.
Mit globaler Technologieführerschaft Wohlstand und Lebensqualität von morgen absichern
IPCEIs eröffnen auch kleinen Staaten wie Österreich die Möglichkeit, als ebenbürtige Partner an Lösungen für die großen Herausforderungen unserer Gesellschaft mitzuwirken. IPCEI Mikroelektronik ist nach IPCEI Batterien bereits das zweite Großprojekt, an dem Österreich partizipiert. Weitere IPCEIs zu den Themen Wasserstoff, Mikroelektronik II und Dekarbonisierung sind auf europäischer Ebene in Vorbereitung. „Es ist wichtig, dass Österreich an diesen Zukunftskonsortien aktiv teilnimmt, insbesondere wenn es um eine erfolgreiche Bewältigung der grünen und digitalen Transformation geht. Das Interesse und die Technologiekompetenz der Unternehmen sind jedenfalls vorhanden. Und auch der österreichische Aufbau- und Resilienzplan bietet die Chance, diese neuen Projekte zu finanzieren. Nun liegt es an der Politik, die neuen IPCEIs prioritär im Aufbauplan zu positionieren und damit weitere Tickets in die Zukunft zu lösen“, so der IV-Generalsekretär abschließend.