Europapolitik

IV-Präs. Knill: Spanische EU-Ratspräsidentschaft als Richtungsentscheidung für Mercosur

IV bei Präsidentenrat von BusinessEurope in Madrid – Mercosur als Chance für Europas Industriestandort – Spaniens EU-Vorsitz kann faires Freihandelsabkommen zum Abschluss bringen

Die Industriellenvereinigung (IV) betonte beim Treffen der 40 europäischen Industrie- und Arbeitgeberverbände in Madrid die Notwendigkeit einer klaren Richtungsentscheidung beim fairen Freihandelsabkommen mit der Mercosur-Region während der spanischen EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr. „Ein internationaler und fairer Freihandel ist wichtig für den Standort Europas und gerade für die Exportnation Österreich. Rund ein Drittel der Waren und Dienstleistungen aus Österreich werden im Ausland verkauft – damit geht jeder vierte Steuer-Euro auf den Export zurück“, betonte IV-Präsident Georg Knill, am heutigen Freitag beim Treffen des europäischen Arbeitgeber-Dachverbandes BusinessEurope in Madrid. „Mit Mercosur hat man als Europäische Union so ein faires Freihandelsabkommen vorliegen und sollte die aktuelle Chance nicht verspielen. Die undifferenzierte Blockadehaltung einzelner Mitgliedstaaten, darunter auch Österreich, gefährdet die wertvolle Partnerschaft und überlässt mit der Abseitsstellung die Wirtschaftsbeziehungen anderen globalen Playern, wie beispielsweise China“, ergänzt Knill. 

Im Rahmen des Treffens verabschiedete der Rat der Verbands-Präsidenten die sogenannte Madrid-Deklaration mit wichtigen Eckpunkten und Empfehlungen für eine kluge Industriepolitik der kommenden EU-Ratspräsidentschaft. Das Mercosur-Abkommen ist ebenfalls Teil der Deklaration: „Unser Industriestandort Europa wie Österreich steht von allen Seiten massiv unter Druck. Fairer und freier Handel mit der ganzen Welt ist für uns als Unternehmerinnen und Unternehmer Grundlage und Basis für unser tägliches Tun. Der Tenor der europäischen Kolleginnen und Kollegen ist daher eindeutig: das Mercosur-Abkommen muss rasch umgesetzt werden”, so Knill und meint weiter: “das Unverständnis für Österreichs ablehnende Haltung war durchaus spürbar”. Die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren, strategisches Vorgehen bei der Sicherung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit sowie eine Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen sind weitere Kernforderungen der unterzeichneten Madrid-Deklaration.

Über BusinessEurope

BusinessEurope – Europas bedeutendster Arbeitgeber- und Industriedachverband – vertritt mehr als 20 Mio. kleine, mittlere und große Unternehmen in Europa. Der Verband vereint 40 Arbeitgeber- und Industrieverbände aus 35 Ländern und ist offizieller Arbeitgeberpartner des Europäischen Sozialen Dialoges. Die IV wurde bereits 1986, also neun Jahre vor dem österreichischen EU-Beitritt, als offizielle und einzige Vertreterin Österreichs Mitglied.

BusinessEurope Madrid-Deklaration