„Der OECD-Bericht Pensions at a Glance belegt die fehlende Nachhaltigkeit unseres Pensionssystems auch im internationalen Vergleich. Das faktische Pensionsantrittsalter liegt deutlich unter dem OECD-Schnitt, die Ausgaben im Spitzenfeld und entsprechende Mechanismen zur Sicherstellung der Nachhaltigkeit fehlen. Damit reiht sich der Bericht nahtlos in nationale und internationale Expertenstimmen von WIFO, IHS, Rechnungshof bis Mercer ein, die Strukturreformen in Richtung Pensionsnachhaltigkeit einfordern“, hielt die Industriellenvereinigung (IV), zu dem heute präsentierten OECD-Bericht Pensions at a Glance 2023 fest. Das faktische Pensionsantrittsalter in Österreich ist nach wie vor vergleichsweise gering, auf Werten ähnlich Anfang der 1970er-Jahre. Im Budget 2024 müssen rund 30 Mrd. € für Pensionen aufgewendet, das entspricht rund 30% der gesamten Einnahmen, für keinen anderen Bereich wird mehr aus dem Bundesbudget aufgewendet. Für Pensionen sind im Bundesbudget beispielsweise vier Mal so viel Mittel vorgesehen wie für den Bereich Wissenschaft und Forschung.
Pensions- und Abgabensystem müssen mit geeigneten Anreizen den längeren Verbleib älterer Menschen im Erwerbsleben belohnen, das Pensionssystem die gestiegene Lebenserwartung abbilden, so die Industriellenvereinigung. Die OECD empfiehlt Österreich Reformen im Pensionssystem wie die Vermeidung vorzeitiger Pensionierungen sowie wirksame Mechanismen zur Sicherstellung der Nachhaltigkeit. Der Handlungsbedarf für Reformen im Pensionssystem wird immer drängender, der massiv steigende Zuschussbedarf aus dem Budget gefährdet zunehmend notwendige Zukunftsinvestitionen. Es braucht hier breite Verantwortung, um das Pensionssystem wieder nachhaltig finanzierbar zu gestalten.