Anlässlich des demografischen Wandels, der den Mangel an Personal jedenfalls in Zukunft weiter verstärken wird, braucht es aus Sicht der Industrie zu den bereits bestehenden Maßnahmen auch eine gesamthafte Fach- und Arbeitskräftestrategie der Regierung. „Eine zentrale Säule wird unter anderem auch der qualifizierte Zuzug sein, da es Österreich nicht möglich sein wird, seinen Arbeits- und Fachkräftemangel rein aus dem inländischen Potenzial zu decken. „Hier spielt die ABA (Austrian Business Agency) eine zentrale Rolle in der gezielten Ansprache und Positionierung Österreichs, um Fach- und Arbeitskräfte für Österreich zu begeistern“, so Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV) anlässlich der Präsentation der Jahresbilanz der ABA: „die Jahresbilanz 2022 kann sich sehen lassen, nun gilt es jedoch die vorhandenen Potenziale noch weiter zu stärken und neue Zielmärkte zu erschließen“, so Neumayer, denn auch in den Bemühungen um die besten Köpfe aus dem Ausland steht Österreich im internationalen Wettbewerb. So geben bereits drei von zehn Unternehmen in der EU an, dass sie in ihrer Produktion durch Personalmangel beeinträchtigt sind. In Österreich leiden seit Jahren sogar 3 von 4 Industrie-Leitbetrieben unter Personalengpässen in IT, Technik und Produktion, sowie Forschung und Entwicklung.
„Für einen attraktiven Standort ist es höchst an der Zeit für eine umfassende Fach- und Arbeitskräftestrategie. Beschäftigungsanreize müssen gestärkt werden, qualifizierte Zuwanderung forciert und alle noch unausgeschöpften Potenziale am heimischen Arbeitsmarkt gehoben werden, denn nur so kann es einen stabilen Wirtschafts- und Industriestandort Österreich geben“, so Neumayer. Wie bedeutsam das Thema ist, wurde erst vor kurzem mit einer neuen Studie im Auftrag der IV bestätigt. „Allein um die Zukunftspotenziale der Schlüsseltechnologien in Österreich vollständig nutzen zu können, werden wir in wenigen Jahren zusätzliche 58.000 MINT-Spezialistinnen und Spezialisten brauchen. Das kann nur gelingen, wenn wir konsequent auf Ausbildung und Zuwanderung setzen“, so Neumayer. Zur Attraktivität des Standorts Österreich spielen darüber hinaus auch weitere Faktoren, wie eine stabile Infrastruktur, Investitionen in digitale wie grüne Transformation sowie wettbewerbsfähige Lohnnebenkosten eine zentrale Rolle. „Wenn wir diese Themen auch in Zukunft weiter konsequent verfolgen, werden uns auch weiterhin ansehnliche Betriebsansiedelungen und der Ausbau von bereits angesiedelten Industrie-Leitbetrieben in Österreich gelingen“, so Neumayer.