Arbeit, Soziales, Gesundheit

Arbeitsmarkt: Menschen in Beschäftigung bringen

IV-GS Neumayer: Offene Stellen neuerlich auf Rekordniveau – Arbeitslosenversicherungsreform muss Beschäftigungsanreize stärken – Arbeitsmarktperspektive für Ukraine-Vertriebene

„Die Zahl der offenen Stellen liegt neuerlich auf Rekordniveau. Zur Stärkung des Beschäftigungsstandortes Österreich müssen wir die vorhandenen Potenziale am Arbeitsmarkt bestmöglich nutzen und die Vermittlungseffizienz erhöhen“, betonte der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Christoph Neumayer, am heutigen Freitag. Bei deutlich sinkenden Arbeitslosenzahlen liegen die beim AMS gemeldeten offenen Stellen mit 123.897 neuerlich auf Rekordniveau, die AMS-Plattform „alle jobs“ weise mittlerweile über 250.000 Stellenangebote aus. Die Zahl der offenen Lehrstellen übersteigt die Lehrstellensuchenden deutlich, in sieben von neun Bundesländern um mehr als das Doppelte. Die Arbeitsmobilität in Österreich ist vergleichsweise gering, während über 40 Prozent der Arbeitslosen bzw. Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer in Wien wohnhaft sind, sind über 85 Prozent der gemeldeten offenen Stellen in allen anderen Bundesländern.  „Ziel der angekündigten Reform der Arbeitslosenversicherung muss daher eine Stärkung der Beschäftigungsanreize sein. Eine bloße Erhöhung des Arbeitslosengeldes wäre hierfür der falsche Weg. Wir müssen Inaktivitätsfallen abbauen, die Mobilität erhöhen und die Lohnnebenkostenlast spürbar senken“, so der Generalsekretär.

Angesichts der dramatischen humanitären Situation in der Ukraine und der Flucht von tausenden Menschen Richtung Westen gilt es gerade jetzt, auch den Geflüchteten pragmatisch, effizient und schnell zu helfen. „Die Möglichkeit des Arbeitsmarktzuganges und des Zuganges zum heimischen Bildungssystem ist hier ein wesentlicher Beitrag für eine erfolgreiche Integration der ankommenden Menschen. Beschäftigungshindernisse an den Schnittstellen zwischen Grundversorgung, AMS-Leistungen und Erwerbseinkommen oder etwa bürokratische Hürden bei der Anerkennung von Kompetenzen sollten hierbei bestmöglich von Beginn an vermieden werden“, so der Generalsekretär abschließend.