Wirtschafts- und Innovationsstrategie „WIEN 2030“

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Mag. Martin Amor

Mediensprecher und Experte, Industriellenvereinigung Wien

Mag. Martin Amor

Mediensprecher und Experte, Industriellenvereinigung Wien

International gilt Wien als Musterbeispiel für höchste Lebensqualität und führt zahlreiche Studien und Rankings an. Doch Wien kann sich auch als Produktionsstandort sehen lassen. 

2019 wurde die Wirtschafts- und Innovationsstrategie „Wien 2030 – Wirtschaft & Innovation“ beschlossen, um Wien als modernen Standort weiterzuentwickeln. Im Rahmen des Umsetzungsprozesses der Strategie werden Wissen und Erfahrung der relevanten Wirtschaftsakteure zusammengeführt, Handlungsbedarfe festgestellt und systematisch Leitprojekte identifiziert. Für die Strategie „Wien 2030“ wurden gemeinsam sogenannte Spitzenthemen definiert, in denen bereits besondere Kompetenzen und Stärken am Standort Wien vorhanden sind und die Wien im internationalen Vergleich bis an die Weltspitze voranbringen. Dieser Logik entsprechend wurden die folgenden sechs Spitzenthemen festgelegt, die seit der Strategieerstellung systematisch aufgebaut werden:

• Smarte Lösungen für den städtischen Lebensraum 

• Gesundheitsmetropole Wien

• Smarte Produktion in der Großstadt

• Wiener Digitalisierung

• Stadt der internationalen Begegnung

• Kultur- und Kreativmetropole Wien

Als zentrales Bindeglied zwischen der Politik und den strategischen Partnern dient das Vienna Economic Council, welches unter dem Vorsitz des Wiener Stadtrats für Finanzen, Wirtschaft, Arbeit, Internationales und Wiener Stadtwerke Peter Hanke mindestens zweimal jährlich strategisch berät. Orientierung geben darin naturgemäß sämtliche Sozialpartner sowie die stadtnahen wirtschaftsbezogenen Einrichtungen, Wirtschaftsagentur Wien und WAFF (Wiener ArbeitnehmerInnenförderungs-Fonds), das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) und einzelne Unternehmen. Die IV-Wien wird in diesem Gremium durch Präsident Christian C. Pochtler vertreten.

Für Stadtrat Hanke ist dabei besonders wichtig, die Zusammenarbeit der Akteure am Standort hervorzuheben, denn nur so kann die Strategieumsetzung systematisch und langfristig funktionieren. 

Wien verfügt über hochtechnologische und effiziente Produktion 

Gemessen an den Umsätzen weist Wien mit etwa 96 Prozent die höchste Exportquote der Industrie im Bundesländer-vergleich auf. Nach international vergleichbaren Daten liegt die Metropole Wien im Vergleich zu den erstrangigen Metropol-regionen Europas hinsichtlich der formalen Bildungsstruktur der Bevölkerung über dem Durchschnitt. Auch der Flächen-bedarf für Produktionsstätten konnte in den vergangenen Jahren durch sogenannte rote Zonen im Flächenwidmungsplan der Stadt Wien gesichert werden.

Im „Wien 2030“-Kernteam nimmt Johannes Höhrhan, Geschäftsführer der IV-Wien, die Verantwortung für das Spitzenthema „Smarte Produktion in der Großstadt“ wahr. Mehrere Projekte, Analysen und Veranstaltungen konnten bereits für den Produktionsstandort umgesetzt werden. 

Umsetzung durch Leitprojekte 

Im Rahmen der gesamten Strategieumsetzung wird aktuell an nun schon fast 100 Leitprojekten gearbeitet. Davon drehen sich mehrere um das Spitzenthema „Smarte Produktion“. Als Beispiele seien der EIT Manufacturing CLC East, ein europaweites Netzwerk von Unternehmen und Bildungsinitiativen, genannt, oder das Center für Digital Production, welches komplexe Softwarelösungen für Produktionsprozesse entwickelt. Laufend wird auch an Rahmenbedingungen und Lösungen der Kreislaufwirtschaft gearbeitet. Ausbildungs- und Forschungsprogramme sowie umfassende Förderschienen für Unternehmensgründungen sollen sicherstellen, dass qualifizierte Arbeitskräfte auf innovationsfähige Unternehmen treffen – zum einen Teil durch entsprechende Qualifikationsprogramme, aber etwa auch durch einen spielerischen Zugang zum Thema Produktion. Im „Happylab Makerspace“ lernen schon Kinder, mit 3D-Druckern und Lasercuttern umzugehen, Ältere werden vom Probieren bis zur Unternehmensgründung fachlich begleitet. Auch an der Entwicklung von Rahmenbedingungen für hoch spezialisierte Biotech-Produktion wird im Rahmen von „Wien 2030“ systematisch gearbeitet. Spitzenmedizin und der leistbare Zugang zu hochwertigen Pflege- und Gesundheitsdienstleistungen haben Wien gemeinsam mit exzellenter Forschung und innovativen Unternehmen zu einem höchst dynamischen Gesundheitsstandort geformt. Darüber hinaus ist der smarte Umbau der städtischen Infrastruktur ebenso Teil der Strategie wie umfassende Digitalisierungsprojekte der Stadtverwaltung unter sicheren Rahmenbedingungen.


Weitere Infos: www.wien.gv.at/spezial/wien2030