Smarte Produktion: Zukunftsthema Wasserstoff

Ende Februar standen im Rahmen der von der IV-Wien initiierten Arbeitsgruppe sowohl bestehende als auch neue Projekte im Fokus. Das Thema Wasserstoff spielte bei diesem Anlass eine zentrale Rolle.


Auf Einladung der IV-Wien treffen sich in regelmäßigen Abständen Experten aus der Wiener Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung sowie Sozialpartner im Haus der Industrie, um aktuelle Entwicklungen im Zusammenhang mit der Produktion am Standort Wien zu diskutieren. „In der Stadt finden wir, insbesondere beim Thema Emissionen, erhöhte Anforderungen an den produzierenden Sektor vor, weswegen wir uns heute einem Zukunftsthema – Wasserstoff – widmen wollen“, so Johannes Höhrhan, IV-Wien-Geschäftsführer und als Themenverantwortlicher des „Wien 2030“-Spitzenthemas „Smarte Produk tion in der Großstadt“ auch Leiter der Arbeitsgruppe, zu Beginn der Sitzung im Haus der Industrie.


„HyCentA“ als Plattform für wasser­stoffbezogene Forschungs­ und Entwicklungsaktivitäten und Wien Energie als zentraler Player in der Wasserstoff­Wertschöpfungskette.


Als erster Gast stellte Franz Winkler, Leiter des Forschungsbereichs „H2 Infrastruktur“ des Hydrogen Centers Austria („HyCentA“), die Herausforderungen und Chancen, die mit der Verwendung von grünem Wasserstoff als Energieträger verbunden sind, und einige aktuelle Tätigkeiten HyCentAs in ganz Österreich vor. „Beim Thema Wasserstoff gäbe es gerade im industriellen Bereich viele Anwendungsfälle, die immenses Potenzial bergen“, so Winkler. Man müsse jedenfalls rechtzeitig mit gezielter Forschung und Entwicklung beginnen, um möglichst schnell in die Umsetzung der einzelnen Projekte zu kommen.


Auf eine kurze Fragerunde der Teilnehmer folgte Michaela Leonhardt, Leiterin des Bereichs für erneuerbaren Wasserstoff der Wien Energie, mit einer Präsentation über die Wasserstoff-Modellregion Wien und Ostösterreich und gab dabei einen Über-blick über die Fortschritte, die bisher in der Umsetzung des Projekts erzielt wurden. Wien habe beste Voraussetzungen, um sich als Knotenpunkt in der Wasserstoffwirtschaft zu etablieren, und könne mit der entsprechenden Infrastruktur Vorreiter in Europa bei der Erzeugung, Verteilung und Anwendung werden. Einig waren sich beide Vortragenden, dass grüner Wasserstoff sowohl in industriellen Prozessen als auch in Mobilitätsanwendungen eine entscheidende Zukunftstechnologie ist. Eine der größten Herausforderungen werde allerdings die Beschaffung sein: Da Österreich die benötigten Mengen Wasserstoff nicht zur Gänze selbst produzieren werde können, müsse man jedenfalls auf Importe zurückgreifen.


Gewerbehof Seestadt als Raum für Handwerk und produzierendes Gewerbe


Nach intensiven Diskussionen rund um das Thema Wasserstoff präsentierte Rainer Holzer von der Wirtschaftsagentur Wien den Gewerbehof Seestadt. Die erst kürzlich fertiggestellten Wohn- und Arbeitsflächen bieten Raum für rund 250 Arbeitsplätze und 270 Wohnungen. Als Mieter der Gewerbeflächen profitiere man von einer durchdachten Logistik, ausreichend Flächen für die Produktion sowie großzügigen Lagerflächen.


Updates zu Leitprojekten der smarten Produktion


In den letzten beiden Vorträgen – von Johannes Hunschofsky vom EIT Manufacturing Co-Location Center East und Roland Stelzer vom Happylab – wurde den Teilnehmern ein Überblick der aktuellen Aktivitäten der Leitprojekte der smarten Produktion im Rahmen der Wiener Standortstrategie „Wien 2030: Wirtschaft und Innovation“ gegeben. Beide Organisationen blicken auf ein erfolgreiches Jahr 2022 zurück und werden auch weiterhin integraler Bestandteil der smarten Produktion in der Großstadt sein.


Foto: WienEnergie

 

Foto: EIT Manufacturing

 

Foto: HappyLab

Foto: HyCentA


Mag. Valentin Falb
Themen- und Projektmanager, Geschäftsführer Junge Industrie Bund & Wien, Industriellenvereinigung Wien
Mag. Valentin Falb
Themen- und Projektmanager, Geschäftsführer Junge Industrie Bund & Wien, Industriellenvereinigung Wien