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Mediensprecher und Experte, Industriellenvereinigung Wien
Mediensprecher und Experte, Industriellenvereinigung Wien
Je größer die Krisen und Herausforderungen, desto tiefgreifender der Reform und Veränderungsbedarf“, so der Präsident der IVWien, Christian C. Pochtler, angesichts der schwierigen Position Europas „zwischen zwei extrem dynamischen Wirtschafts- und Systemkonkurrenten wie den USA und China“. Es sei somit klar, so Pochtler, dass sich Europa neu positionieren müsse, um seine Wettbewerbsfähigkeit zu bewahren. „Europa muss das Rad aber nicht neu erfinden, um gestärkt aus diesen Krisenzeiten hervorzugehen“, wie der Präsident ausführte, denn: „Mit der sozialen Marktwirtschaft haben wir unser eigenes Erfolgsmodell, das sich sowohl vom sozial nicht solidarischen Turbokapitalismus der USA als auch vom autokratischen Staatskapitalismus Chinas deutlich unterscheidet.“ Man brauche somit keine radikalen neuen Wege einzuschlagen, sondern müsse sich nur darauf zurückbesinnen, „was uns einst erfolgreich gemacht hat in der Wirtschaft, in der Wissenschaft, in sozialen Errungenschaften und damit in der Welt. Wir müssen – neu interpretiert und nicht retro – zurück in die Zukunft!“ Wichtig sei dabei, dass Leistung immer schon integraler Teil der sozialen Marktwirtschaft gewesen sei. Ideen wie eine generelle Arbeitszeitverkürzung seien daher ein politischer Holzweg. Mit Blick auf Europa betonte der Präsident zudem, dass man die Zukunft nicht durch „Verbote und Überregulierungen“ meistern könne, sondern vielmehr „durch Neugier und Technologieoffenheit!“
In seiner Keynote betonte Bundeskanzler Karl Nehammer, dass Österreich im vergangenen Jahr gut durch die akute Phase der kriegsbedingten Energiekrise gekommen sei: „Da haben wir alle, gemeinsam, sehr viel für unser Land geschafft!“ Mit Blick auf die Zukunft gelte es nun, sich wie von Präsident Pochtler ausgeführt auf die Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft zu besinnen, so der Bundeskanzler: „Denn willst du einen solidarischen Sozialstaat, dann musst du arbeiten.“ Trotz der aktuell schwierigen globalen Situation sei er jedenfalls zuversichtlich, so Nehammer. Und das liege unter anderem an der „Exzellenz der österreichischen Unternehmen“. Es gelte aber, die richtigen Weichen für die Zukunft zu stellen, um weiter Investitionen und Innovation in Österreich und Europa zu ermöglichen. Dabei, so Nehammer, gelte als Prinzip: Innovationen „entstehen nicht durch Verbote, sondern durch Ermöglichen. Denn die Dampfmaschine wurde nicht verboten – sie wurde durch etwas Besseres abgelöst.“