Sommerfest im Zeichen des Aufbruchs

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Mag. Martin Amor

Mediensprecher und Experte, Industriellenvereinigung Wien

Mag. Martin Amor

Mediensprecher und Experte, Industriellenvereinigung Wien

Zahlreiche Gäste fanden auch heuer den Weg in den Wiener Kursalon zum traditionellen Sommerfest der IV-Wien. Nach der Eröffnungsrede durch Präsident Christian C. Pochtler folgte eine Keynote von Bundeskanzler Karl Nehammer.

Je größer die Krisen und Heraus­forderungen, desto tiefgreifender der Reform­ und Veränderungs­bedarf“, so der Präsident der IV­Wien, Christian C. Pochtler, angesichts der schwierigen Position Europas „zwischen zwei extrem dynamischen Wirtschafts- und Systemkonkurrenten wie den USA und Chi­na“. Es sei somit klar, so Pochtler, dass sich Europa neu positionieren müsse, um seine Wettbewerbsfähigkeit zu bewahren. „Europa muss das Rad aber nicht neu erfinden, um gestärkt aus diesen Krisenzeiten hervorzuge­hen“, wie der Präsident ausführte, denn: „Mit der sozialen Marktwirtschaft haben wir unser eigenes Erfolgsmodell, das sich sowohl vom sozial nicht solidarischen Turbokapitalismus der USA als auch vom autokratischen Staats­kapitalismus Chinas deutlich unterscheidet.“ Man brauche somit keine radikalen neuen Wege einzuschlagen, sondern müsse sich nur darauf zurückbesinnen, „was uns einst erfolgreich gemacht hat in der Wirtschaft, in der Wissenschaft, in sozialen Errungenschaf­ten und damit in der Welt. Wir müssen – neu interpretiert und nicht retro – zurück in die Zukunft!“ Wichtig sei dabei, dass Leistung immer schon integraler Teil der sozialen Marktwirtschaft gewesen sei. Ideen wie eine generelle Arbeitszeitverkürzung seien daher ein politischer Holzweg. Mit Blick auf Europa betonte der Präsident zudem, dass man die Zukunft nicht durch „Verbote und Überregu­lierungen“ meistern könne, sondern vielmehr „durch Neugier und Technologieoffenheit!“


In seiner Keynote betonte Bundeskanzler Karl Nehammer, dass Österreich im vergan­genen Jahr gut durch die akute Phase der kriegsbedingten Energiekrise gekommen sei: „Da haben wir alle, gemeinsam, sehr viel für unser Land geschafft!“ Mit Blick auf die Zukunft gelte es nun, sich wie von Präsident Pochtler ausgeführt auf die Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft zu besinnen, so der Bundeskanzler: „Denn willst du einen solidarischen Sozialstaat, dann musst du ar­beiten.“ Trotz der aktuell schwierigen globa­len Situation sei er jedenfalls zuversichtlich, so Nehammer. Und das liege unter ande­rem an der „Exzellenz der österreichischen Unternehmen“. Es gelte aber, die richtigen Weichen für die Zukunft zu stellen, um wei­ter Investitionen und Innovation in Öster­reich und Europa zu ermöglichen. Dabei, so Nehammer, gelte als Prinzip: Innovationen „entstehen nicht durch Verbote, sondern durch Ermöglichen. Denn die Dampfmaschi­ne wurde nicht verboten – sie wurde durch etwas Besseres abgelöst.“