Wien gestaltet Zukunft

Nachhaltige Standortentwicklung durch Innovation, künstliche Intelligenz und vorausschauende Flächenentwicklung.   

Während sich das österreichweite Wirtschaftswachstum verhalten entwickelt, konnte sich Wien im letzten Jahr mit einem Wachstum von rund 0,5 Prozent leicht positiv vom Bundestrend abheben. Das bestätigt den stabilen Kurs der Stadt und ihrer wirtschaftspolitischen Institutionen – nicht zuletzt auch der Wirtschaftsagentur Wien, die als Standortagentur der Stadt zentrale Beiträge zur wirtschaftlichen Entwicklung leistet. Die Wirtschaftsagentur Wien hat 2024 mit ihren Leistungen ein Investitionsvolumen von über 800 Millionen Euro ausgelöst und rund 3.200 Arbeitsplätze geschaffen. Über 1.490 Projekte von Unternehmen in Wien wurden gefördert, 218 internationale Unternehmen in Wien angesiedelt.

Im neuen Regierungsprogramm der Stadt Wien ist die wirtschaftspolitische Stoßrichtung klar umrissen: Digitalisierung mit Verantwortung, nachhaltige Standortentwicklung, Innovationsförderung, produktive Stadtentwicklung und gezielte Unterstützung für Schlüsselbranchen wie Life Sciences oder Digitalisierung. Die Wirtschaftsagentur Wien agiert dabei an der Schnittstelle von Stadtentwicklung, Forschung, unternehmerischer Praxis und internationalem Wettbewerb. Als Expertenorganisation begleitet sie den wirtschaftspolitischen Weg aktiv mit  – durch gezielte Förderungen, smarte Infrastrukturentwicklung und maßgeschneiderte Unterstützung für Unternehmen, Gründer und Forschungseinrichtungen. Im Mittelpunkt steht dabei die Überzeugung: Technologie, Innovation und gesellschaftlicher Nutzen gehören zusammen. Dieser Anspruch zeigt sich in mehreren aktuellen Leuchtturmprojekten. 

Life Sciences als Wachstumsfeld: Von AITHYRA bis zu einem neuen Center 

Wien ist einer der führenden europäischen Standorte für Life Sciences – und gleichzeitig Vorreiterin bei der strategischen Entwicklung digitaler Zukunftstechnologien. Der aktuelle Vienna Life Sciences Report zeigt: Die Life-Sciences-Branche wächst seit Jahren kontinuierlich. Von 2020 bis 2023 stieg der Jahresumsatz um 22 Prozent, auf 22,7 Milliarden Euro. Außerdem sind mittlerweile über 49.000 Menschen in diesem Sektor beschäftigt. Ein herausragendes Beispiel für die Verbindung von Wissenschaft, Technologie und Kreativität ist das neue AITHYRA Institute der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, das Ende 2024 unter großer internationaler Beachtung in Wien angesiedelt wurde. Dieses bahnbrechende neue Institut erforscht die Potenziale von künstlicher Intelligenz in der Biomedizin und ist gleichzeitig ein starkes Signal für die Entwicklung der Stadt hin zu einem führenden KI-Standort. Dominic Weiss, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien, dazu: „Die Life Sciences zählen zu den zentralen Innovationstreibern Wiens. Mit dem AITHYRA Institute hat sich die Stadt erfolgreich im internationalen Wettbewerb durchgesetzt. Dieses europaweit einzigartige Forschungsinstitut stärkt Wiens Rolle als führende Wirtschaftsmetropole und wird wegweisende Impulse für die Medizin der Zukunft liefern.“

Der großen Bedeutung des Life-Sciences-Sektors in Wien trägt die Wirtschaftsagentur Wien quer über ihr Leistungsportfolio Rechnung – von Förderungen, Beratungen, Bereitstellung von Gewerbeflächen bis hin zur Unterstützung bei der Ansiedlung internationaler Unternehmen. Ein Meilenstein der Stadt Wien für die Branche wird das von der Wirtschaftsagentur Wien geplante und errichtete neue Life-Science-Center am Standort Neu Marx sein; in unmittelbarer Nähe von Branchen-Big-Playern wie etwa dem ViennaBiocenter. AITHYRA wird in den ersten Bauteil dieses neuen Centers umziehen, die Fertigstellung ist bis 2029 geplant. 

Bewerbung für europäische AIGigafactory: Wien zeigt Größe 

Ein weiteres Zukunftsprojekt mit hoher strategischer Relevanz für den Wirtschaftsstandort ist die aktuelle Bewerbung Wiens um eines von fünf von der EU geplanten Hochleistungsrechenzentren für künstliche Intelligenz. Diese AI-Gigafactories werden für das Training, die Entwicklung und den Betrieb modernster KI-Modelle benötigt und sollen die europäische Wettbewerbsfähigkeit und die digitale Souveränität Europas stärken. Wien setzt mit der Bewerbung ein deutliches Zeichen für technologische Exzellenz, Innovationskraft und leistungsfähige Infrastruktur.  Das nachhaltige Energiekonzept der Bewerbung sieht vor, die Abwärme der Server des Rechenzentrums direkt in das bestehende Fernwärmenetz einzuspeisen und so Haushalte zu beheizen. Damit zeigt Wien, wie Digitalisierung und Dekarbonisierung Hand in Hand gehen können. Die zu erwartenden Investitionen pro Gigafactory belaufen sich auf ein Gesamtvolumen von bis zu fünf Milliarden Euro. Ein Projekt dieser Größenordnung in Wien würde nachhaltige Impulse für Technologie- und Forschungsunternehmen auslösen, hoch qualifizierte Arbeitsplätze schaffen und neue Kooperationschancen mit europäischen Innovationsclustern ermöglichen.

Ermöglicht wurde die Bewerbung Wiens durch die enge Zusammenarbeit zwischen Bund, Stadt Wien, Sozialpartnern und der Wirtschaft. Bürgermeister Michael Ludwig betont: „Wien genießt weltweit einen hervorragenden Ruf für seine leistungsfähige Infrastruktur, hohe Lebensqualität und Innovationskraft. Eine AI-Gigafactory würde das bestehende Netzwerk ideal ergänzen und unseren Wirtschaftsstandort weiter stärken. Wir stehen für technologische Exzellenz, konsequente Klimapolitik und starken sozialen Zusammenhalt. Diese Stärken bringen wir gemeinsam mit dem Bund und engagierten Unternehmen in die Bewerbung ein und positionieren Wien so als verantwortungsbewussten, wettbewerbsfähigen Standort für künstliche Intelligenz in Europa.“ Die Wirtschaftsagentur Wien koordiniert den Bewerbungsprozess und fungiert als Drehscheibe zwischen öffentlicher Hand und Privatwirtschaft. 

Technologiezentrum Seestadt: Raum für Innovation und digitale Produktion 

Mit der Errichtung und Inbetriebnahme des dritten Gebäudes des Technologiezentrums Seestadt kommt die Wirtschaftsagentur Wien der steigenden Nachfrage nach urbanen Innovationsorten, in denen Forschung, Entwicklung und Fertigung nahtlos ineinandergreifen, nach. Insgesamt stehen im Technologiezentrum mittlerweile rund 15.000 m2 moderner Produktions- und Büroflächen für Unternehmen aus den Bereichen Digitalisierung, Mobilität und urbane Produktion zur Verfügung. Die Mischung ist im Technologiezentrum Seestadt Programm: Start-ups, etablierte Deeptech-Unternehmen und Einrichtungen der angewandten Forschung profitieren von enger Vernetzung, einem energieeffizienten Gebäude und Zugang zu maßgeschneiderten Services. Die Experten der Wirtschaftsagentur Wien beraten gerne bei Interesse an einer Mietfläche im Technologiezentrum Seestadt. 

Innovation mit Haltung: Förderung „Tech4People“ 

Wie kann (digitale) Technologie konkret das Leben der Menschen verbessern? Mit der neuen Förderung „Tech4People“ hat die Wirtschaftsagentur Wien ein klares Zeichen gesetzt: Unterstützt werden Projekte, die nicht nur technisch überzeugend sind, sondern auch soziale und ethische Verantwortung mitdenken. Gefördert werden Entwicklungen in Bereichen wie Gesundheit, Arbeit, Mobilität oder Klimaschutz – mit einer Förderhöhe von bis zu 600.000 Euro pro Projekt. Diese Förderung richtet sich explizit an Unternehmen, die Technologie menschenzentriert denken – also als Lösung für reale Herausforderungen. Ob smarte Diagnose-Tools, KI-gestützte Services im Pflegebereich oder nachhaltige Mobilitätslösungen: „Tech4People“ positioniert Wien als Vorreiterin für eine Innovation mit gesellschaftlichem Mehrwert.