Insight Technology: Chancen und Risken von KI

Im Rahmen einer neuen Veranstaltungsserie bringt die IV Expertinnen und Experten aus der produzierendenIndustrie mit jenen der IKT-Industrie zusammen. Thematisch stand beim Auftakt in Wien das Thema künstlicheIntelligenz (KI) im Mittelpunkt.

3.2.2025

Die einzelnen Veranstaltungen der Serie „Insight Technology“ werden immer in Kooperation von Bundes-IV und einer IV-Landesgruppe organisiert. Der Auftakt fand am 9. Dezember in Wien statt, schon Ende Jänner ging die nächste Veranstaltung zum Thema „Cybersecurity“ in Klagenfurt über die Bühne. Bei der Eröffnung im Haus der Industrie betonte IV-Wien-Geschäftsführer Johannes Höhrhan, dass die heimische Industrie gerade durch schwere Zeiten gehe; die Politik müsse sich dringend um bessere Rahmenbedingungen kümmern, denn die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs sei „in den letzten zwei, drei Jahren geradezu abgeschmiert“. Nicht zuletzt deswegen sei es entscheidend, dass Unternehmen jeden noch so kleinen Vorteil für sich nutzen, den technologische Weiterentwicklungen mit sich bringen. Dementsprechend müsse man auch das Thema KI intensiv am Schirm haben, denn „richtig gemacht kann KI ein massiver Hebel sein“. 

KI als „neue Dimension der Arbeit“

Moderiert von Paul Prihoda (Austria Digital Value) diskutierten schließlich IKT-Experten mit dem handverlesenen Publikum vor Ort bzw. online. Den Auftakt machte Harald Leitenmüller von Microsoft mit „Technologische Möglichkeiten und Voraussetzungen für den erfolgreichen KI-Einsatz“. Leitenmüller bemühte sich dabei vor allem auch, die derzeitige KI-Revolution in ihrer Dynamik zu skizzieren – KI sei zwar nichts Neues, aber dank der letzten Entwicklungssprünge mehr als ein reines Tool für die Arbeit: „KI ist eine neue Dimension der Arbeit“. Man solle daher keine Zeit verlieren, zumal erste konkrete Anwendungsfälle die Potenziale von KI deutlich zeigen. So seien im Bereich der Produktion Produktivitätssteigerungen von 20 Prozent möglich, in Bereichen wie Marketing oder auch Costumer Service könnten bereits um die 30 Prozent automatisiert werden. Unter dem Titel „Industrieanwendungen von AI: Erfahrungen und Best Practices aus Europa“ warnte anschließend Susanne Zach (EY Österreich) vor möglichen Fallstricken beim Einsatz von KI in Unternehmen, etwa im Bereich Datenschutz. Es sei daher entscheidend, „die richtige Balance zwischen Fortschritt und Regeltreue zu finden“. Der dritte und abschließende Impulsvortrag kam von Gerald Bader von Eviden. Auch er betonte, dass KI kein Zukunftsthema, sondern längst wesentlicher Bestandteil einer erfolgreichen Unternehmensstrategie sei. Er bezifferte das Potenzial zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen sogar auf bis zu 39 Prozent. Das Wachstum könne sich durch den Einsatz von KI potenziell verdoppeln. Unternehmen sollten daher auf keinen Fall zu viel Zeit verlieren.