IV-Wien-Studie: Start-ups und Scale-ups als Motor für die Technologiemetropole Wien stärke

Gemeinsam mit der Innovationsberatung „Pioneers“ hat die IV-Wien untersucht, welche Rolle Start-ups und Scale-ups spielen können, um Wien in Zukunft noch weiter als „Technologiemetropole“ zu stärken und wo die Stadt hier aktuell im Vergleich zu anderen Hotspots steht. 

Start-ups und Scale-ups sind Innovationstreiber und wichtige Akteure im Hightech-Ökosystem einer Stadt. So weit, so evident. Aber welche Rahmenbedingungen brauchen junge Hightech-Unternehmen, um zu wachsen und Wertschöpfung zu generieren? Und was können die öffentliche Hand und etablierte Unternehmen dazu beitragen?

Diesen Fragen widmet sich die neue Studie „Hightech Hub Wien: Mit Start-ups und Scale-ups zur Weltspitze“, die von IV-Wien und Pioneers erarbeitet wurde und einen neuen Ansatz zur Untersuchung dieser Thematik gewählt hat. „Das Innovative an der Studie ist, dass Wien entlang mehrerer Dimensionen mit drei anderen europäischen Hotspots aus seiner Peer-Group – München, Zürich und Amsterdam – verglichen wurde; außerdem stehen die Ergebnisse auf einem besonders breiten methodischen Fundament, da wir sowohl eine europaweite Startup-Umfrage mit 470 Teilnehmern als auch 35 Experteninterviews in den vier Vergleichsstädten durchgeführt haben“, erklärt Studienautor Oliver Csendes. 

Auf Basis der erhobenen Daten konnten dann Best Practices für die vier Städte identifiziert werden. Amsterdam zeichnet sich etwa durch eine langfristige Startup-Strategie („Startup Amsterdam“) und eine klare Positionierung („StartupDelta“) aus, während Zürich einen gezielten Fokus auf Hightech setzt und besondere Erfolge in der Aktivierung von privatem Risikokapital vorweisen kann. München ist beim Thema Hightech-Start-ups und -Scale-ups besonders gut positioniert, was insbesondere an der gelungenen Kooperation von Industrie und Universitäten – mit Unterstützung der öffentlichen Hand – zur Förderung von Unternehmertum liegt. Eine Vorzeigeinitiative in dieser Hinsicht ist das Innovations- und Gründerzentrum „UnternehmerTUM“, das als gemeinsame Initiative von TU München und der deutschen Unternehmerin Susanne Klatten betrieben wird.  

Wien hat als Standort für Hightech-Start-ups und Scale-ups laut der Studie ebenfalls gute Voraussetzungen. Als größte Studentenstadt im deutschsprachigen Raum gibt es vor allem einen großen Pool an Talenten. Die herausragende Lebensqualität Wiens macht die Stadt zudem als Wohnort für Gründer und Schlüsselkräfte attraktiv. Zugleich wird in Wien schon jetzt vergleichsweise viel in Forschung und Entwicklung investiert. Dennoch gelingt es bei uns noch nicht ganz, das vorhandene Potenzial – in Form marktfähiger Lösungen und skalierbarer Unternehmen – voll zu realisieren.  

Die Stadt hat jedoch das Thema Start-ups und Scale-ups als wesentlichen Standortfaktor erkannt und setzt gezielt Maßnahmen zur Stärkung des Ökosystems. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Wirtschaftsagentur Wien. „Neben konkreten Unterstützungsangeboten für Startups haben wir zuletzt mit dem internationalen Startup Festival ViennaUP´21 das bis dato größte Startup Event Europas in diesem Jahr realisiert. Mit 25.000 Teilnahmen und mehr als zehn Millionen erreichten Menschen wurden in der globalen Positionierung der Stadt als Wirtschaftsstandort neue Maßstäbe gesetzt.“, so Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien.

Imagestärkende Maßnahmen wie die ViennaUp entsprechen auch einer zentralen Handlungsempfehlung der Studie: die Stadt soll mittels eines klaren Narrativs als Hightech Hub und Start-up/Scale-up-Metropole positioniert werden. Im Gespann mit weiteren Unterstützungsmaßnahmen, wie einer Stärkung von Hochschulen als Quellen von Hightech, kann eine solcherart fokussierte Erzählung über den Standort Wien ein wesentlicher Treiber für Hightech-Gründungen und -Ansiedlungen in Wien werden.  

„Wir hoffen, mit dieser Studie und ihren Handlungsempfehlungen einen konstruktiven Beitrag zur standortpolitischen Diskussion in Wien und insbesondere zum Wien2030-Strategieprozess zu leisten“, resümiert IV-Wien-Geschäftsführer Johannes Höhrhan, der sich auch darüber freuen würde, „wenn aus der Studie die ein oder andere konkrete Initiative entsteht, um Wien noch attraktiver für Hightech-Start-ups und Scale-ups und so Schritt für Schritt zu einer Technologiemetropole von Weltrang zu machen“ .