Warnung vor „Deindustrialisierung und Wohlstandsverlust“

In der Vorstandssitzung der IV-Wien am 13. Mai ging es vor allem um die notwendige Kehrtwende in der Standortpolitik, denn derzeit schreite der Verlust an Wettbewerbsfähigkeit ungebremst voran.

Aktuell seien so manche Debatten – beispielsweise „Träumereien“ von einer 32-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und mehr Urlaubsanspruch – generell und in Österreich angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage vollkommen fehl am Platz, konstatierte Präsident Christian C. Pochtler in seiner Eröffnung. Gelinge nicht bald eine entschiedene Wende in der Standortpolitik, drohe ein weiterer Verlust an Wettbewerbsfähigkeit und in letzter Konsequenz „beschleunigte Deindustrialisierung und Wohlstandsverlust“.

Als Gäste konnten die Vorstandsmitglieder diesmal den EU-Parlamentarier Lukas Mandl und den Meinungsforscher Peter Hajek begrüßen. Beide bestätigten aus ihrer Sicht, dass sowohl in Europa als auch in Österreich dringend mehr getan werden müsste, um die jeweiligen Strukturen den Herausforderungen unserer Zeit anzupassen. So forderte etwa Mandl, dass Europa nach der Wahl und der Bildung der EU-Kommission unbedingt auch einen Kommissar oder eine Kommissarin für Verteidigung brauche. Europa müsse in der Lage sein, sich im Notfall selbst zu schützen. Hajek zeigte anhand aktueller Umfragen auf, wie weit das Misstrauen der Bevölkerung gegenüber der Politik mittlerweile gewachsen ist, wodurch insbesondere auch „neue Kräfte“ realistische Chancen auf einen Parlamentseinzug haben. Egal wie das Endergebnis der Nationalratswahl im Herbst schließlich lauten wird, die Bildung einer handlungsfähigen Bundesregierung werde jedenfalls eine gewaltige Herausforderung.

Einen ausführlichen Bericht zur Vorstandssitzung der IV-Wien finden Sie in der nächsten Ausgabe der „iv-Positionen“!