Bei bestem Wetter folgten über 700 Gäste der Einladung der IV-Wien zum diesjährigen Sommerfest in den Arkadenhof im Wiener Rathaus. In seiner Eröffnungsrede betonte IV-Wien Präsident Christian C. Pochtler, wie wichtig das laufende Jahr sei: „2025 ist ein Jahr des Umbruchs: politisch, wirtschaftlich, gesellschaftlich, technologisch. Das Weltklima verändert sich – im doppelten Sinne. Die neue Welt, die entsteht, verlangt nach Orientierung, Führung und Verantwortung.“ Jetzt komme es daher vor allem auf jene an, die gestalten, auf Verantwortungsträger in Politik, Wirtschaft und Industrie, in Kunst und Kultur. „Denn was heute entschieden wird, prägt die Zukunft ganzer Generationen – im Guten wie im Schlechten“, so Pochtler, um zu daher zu betonen: „Diese Bundesregierung, Herr Bundeskanzler, ist die wichtigste seit drei Jahrzehnten!“
Wirtschaftlich stehe Österreich vor sehr ernsten Herausforderungen: „Viele Standortvorteile wurden verspielt, nicht zuletzt durch überzogene Lohnabschlüsse.“ Die Bundesregierung müsse daher „gestalten, nicht nur verwalten. Vertrauen schaffen, wo Zweifel wachsen. Exzessive konsumorientierte Ausgabenpolitik beenden und Raum für Zukunftsinvestitionen schaffen. Nicht Symptome bekämpfen, sondern Strukturen reformieren.“ Das Doppelbudget 2025/2026 könne dabei nur der Anfang sein, wie der Präsident betonte. Die großen Reformfelder – Pensionen, Gesundheit, Föderalismus – seien „nur gestreift“ worden. „Wir alle tragen Verantwortung – und es liegt an uns, wie wir diese Umbrüche positiv bewältigen werden“, so Pochtler, der daher appellierte: „Lassen Sie uns die Chance nutzen – mit Mut, Haltung und Zuversicht. Die IV und mit ihr die ganze Industrie bleibt Ihr verlässlicher Partner für eine gute Zukunft.“
In seiner Rede betonte Bürgermeister Michael Ludwig die Bedeutung der Industrie für Wien: „Wir haben 9100 Betriebe im produzierenden Bereich mit rund 170.000 Beschäftigten im unmittelbaren, direkten Bereich und doppelt so viel auch in der zuliefernden Wirtschaft.“ Das zeige, dass man sich in Wien erfolgreich gegen die Deindustrialisierung zur Wehr setze“, so Ludwig. Er wolle sich daher auch bei all jenen bedanken, die im Industriebereich tätig sind, so der Bürgermeister. Dies gelte im Besonderen auch für die IV-Wien und Präsident Pochtler: „es ist für uns wichtig zu sehen, dass wir hier Schulter an Schulter uns gegen diese Deindustrialisierung zur Wehr setzen und neue Impulse setzen, neue Türen öffnen.“
Es gehe jetzt darum, „wie die Zukunft aussehen wird, und dabei muss man unangenehme Wahrheiten ansprechen und auch aussprechen: Wenn 75 Prozent der Unternehmen in Österreich nach einer Studie der Europäischen Investitionsbank, Bürokratie und Regulatorien als das Hauptproblem sehen und nur vier Länder in Europa einen noch höheren und damit schlechteren Wert haben, dann sagt uns das was“, so Bundeskanzler Christian Stocker in seiner Rede. Ebenso bezeichnend sei, dass Österreich eine der höchsten Teilzeitquoten sowie Abgabenquoten habe, so der Bundeskanzler: „Ich habe die Ambition mit der Bundesregierung diese Herausforderungen anzugehen. Ich weiß, wir finden in den Ländern, in den Gemeinden, in den Städten Partner, weil es eine gesamtstaatliche Anstrengung ist, damit wir wieder mehr Wirtschaftswachstum haben und unseren Wohlstand sichern und ausbauen können.“ Sein Credo sei, dass man es gemeinsam besser schaffen könne, weswegen er auch hoffe, „dass wir daher auch gemeinsam erfolgreich sein werden.“